In unserem Glossar finden Sie kurze Erläuterung zu Begrifflichkeiten rund um Vielfaltsthemen in der Kindertagesbetreuung.
Ableismus bezeichnet die Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer körperlichen, kognitiven oder psychischen Fähigkeiten.
Antiziganismus bezeichnet die Diskriminierung und Vorurteile gegenüber Sinti*zze und Rom*nja bzw. Menschen, die als solche gelesen werden.
Pädagogischer Ansatz, der Vorurteile aktiv bekämpft und eine gerechte Gesellschaft anstrebt.
Anti-Diskriminierung bezeichnet den Kampf gegen jegliche Formen von Diskriminierung.
Anti-Rassismus bezeichnet das Engagement gegen Rassismus und die Arbeit für Gleichberechtigung und Respekt unabhängig von zugeschriebener Herkunft bzw. rassifizierter Merkmale.
Antimuslimischer Rassismus bezeichnet die Diskriminierung und rassistische Benachteiligung gegenüber muslimischen Menschen oder solcher Menschen, die aufgrund ihres Namens oder ihrer vermuteten Herkunft als muslimisch gelesen werden. Antimuslimischer Rassismus zeigt sich in unterschiedlichen Formen.
Anti-Semitismus bezeichnet die Diskriminierung und Vorurteile gegenüber jüdischen Personen.
Aufenthaltstitel regeln den legalen Aufenthalt von Personen in Deutschland.
Barrierefreiheit bezeichnet die Gestaltung von Räumen und Aktivitäten, die für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von ihren Bedürfnissen.
Behinderung bezieht sich auf Einschränkungen, die das Leben und die gesellschaftliche Teilhabe einer Person beeinflussen können. Das muss sie aber nicht.
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft meint die gemeinsame Verantwortung und die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Eltern als Expert*innen für ihre Kinder und pädagogischen Fachkräften in Bezug auf die Bildung und Erziehung eines Kindes. Grundlage der Partnerschaft sind Dialog und Kommunikation.
Biographiearbeit bezeichnet die Auseinandersetzung mit der individuellen Lebensgeschichte einer Person im Einzel- oder Gruppenkontext.
Binationalität bezeichnet die Zugehörigkeit zu zwei oder auch mehreren Nationalitäten.
Chancengerechtigkeit beschreibt einen Zustand, in dem alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft oder anderen Merkmalen gleiche Bildungschancen erhalten, die zugleich ihre individuellen Ressourcen berücksichtigen. Im Gegensatz zur „Chancengleichheit“ berücksichtigt der Begriff somit, dass nicht alle Kinder die gleichen Ausgangslagen haben.
Cyber-Mobbing bezeichnet die systematische Herabsetzung von Personen im Internet.
Diversität bezeichnet im Kontext Kindertagesbetreuung die Vielfalt unterschiedlicher Merkmale und Eigenschaften von Menschen.
Elternbeteiligung bezieht sich auf die aktive Mitgestaltung der Eltern bzw. der erziehungsberechtigten Bezugspersonen von Kindern in der Kindertagesbetreuung.
Empowerment bezeichnet die Stärkung und Ermächtigung von Menschen, damit sie entgegen gesellschaftlichen Barrieren und Benachteiligungen ihr volles Potenzial entfalten können und erlernen selbstbestimmt zu handeln.
Extremismus bezeichnet die radikale Ausrichtung auf extreme (z.B. politische oder religiöse) Anschauungen.
Fake News bezeichnen falsche und irreführende Informationen, die in der Öffentlichkeit verbreitet werden.
Familienvielfalt umfasst verschiedene Formen von Familienkonstellationen, z.B. Regenbogenfamilien, Patchwork-Familien, Alleinerziehende aber auch ganz allgemein unterschiedliche Familienkulturen.
Flucht und Migration in der Kindertagesbetreuung beziehen sich auf den Prozess der Migration und die Herausforderungen, denen geflüchtete oder migrierte Kinder und ihre Familien gegenüberstehen.
Gender bezeichnet die sozialen, kulturellen und psychologischen Aspekte von Geschlecht und Geschlechterrollen. Dabei wird Gender oft im Gegensatz zu einem binären (Mann-Frau) biologischen Geschlechterbild interpretiert. Andere biologische Geschlechtsausprägungen wie Intersex sollten dabei jedoch nicht übersehen werden.
Geschlechtervielfalt bezieht sich auf die Anerkennung und Wertschätzung verschiedener Geschlechtsidentitäten, insb. auch über binäre Vorstellungen von männlich und weiblich hinaus.
Hatespeech beschreibt Hassreden und diskriminierende Äußerungen gegenüber bestimmten Gruppen im digitalen oder analogen Raum.
Inklusion bezeichnet die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen, unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse.
Interkulturelle Kompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit, mit Menschen verschiedener kultureller Hintergründe respektvoll und angemessen umzugehen. Kultur ist fließend und wird von Individuum zu Individuum und Familiengefüge zu Familiengefüge unterschiedlich gelebt. Es darf daher auf keinen Fall in Interkulturelle Kompetenz denkt nicht in festzugeschrieben Kategorien und Schubladen, sondern ist offen für ein respektvolles Miteinander, das verschiedene kulturell geprägte Vorstellungen nicht künstlich hierarchisiert oder abwertet.
Intersektionalität bezeichnet die Überlappung und Wechselwirkung verschiedener Diskriminierungsdimensionen.
Kinderrechte sind Rechte, die die Interessen und Bedürfnisse von Kindern schützen und fördern.
Klassismus bezeichnet die Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer sozialen Klasse.
Kultursensibilität bezieht sich auf die Fähigkeit, kulturelle Unterschiede wahrzunehmen, zu respektieren und angemessen darauf zu reagieren. Sie braucht die Reflexion von kulturellen Zuschreibungen und Überbewertungen kultureller Merkmale.
LSBTIAQ+ bezeichnet verschiedene sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.
Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien kritisch zu nutzen und zu hinterfragen.
Mehrfachdiskriminierung bezeichnet die Diskriminierung einer Person aufgrund mehrerer Merkmale bzw. Zuschreibungen.
Mehrsprachigkeit bezeichnet das Aufwachsen mit und den Gebrauch von mehreren Sprachen.
Mobbing bezeichnet die systematische Herabsetzung von Personen.
Partizipation bezeichnet die aktive Beteiligung von Menschen an Entscheidungsprozessen und die Berücksichtigung ihrer Interessen.
Privilegien bezeichnen Vorteile und Chancen, die bestimmte Gruppen in der Gesellschaft haben. Sie gehen mit Deprivilegien also der Benachteiligung anderer einher.
Propaganda bezeichnet die gezielte Verbreitung manipulativer Informationen zur Meinungsbeeinflussung.
Queer ist eine Selbstbezeichnung von Personen, die nicht den heterosexistischen Normvorstellungen entsprechen.
Radikalisierung bezeichnet den Prozess, in dem Personen extremistische Ansichten annehmen.
Der Begriff Regenbogenfamilie bezieht sich auf LSBTIA+-Familien
Das Begriffspaar bezieht sich auf die Vielzahl unterschiedlicher Glaubensrichtungen und weltanschaulicher Deutungsmuster.
Soziale Integration bezeichnet die Einbindung von Kindern in die Gemeinschaft und Gesellschaft.
Stereotype sind vereinfachende und verallgemeinernde Vorstellungen über eine Gruppe von Menschen oder Individuen, die diskriminierend und stigmatisierend wirken können.
Teilhabe bezeichnet die aktive Beteiligung und Integration von Kindern in die Gemeinschaft unter Berücksichtigung der jeweiligen Ressourcen.
Transgeschlechtlichkeit bezeichnet die Geschlechtsidentität von Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.
Die UN-Behindertenrechtskonvention ist ein von Deutschland im Jahr 2009 ratifiziertes internationales Menschenrechtsabkommen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen.
Die UN-Kinderrechtskonvention ist ein von Deutschland im Jahr 1992 ratifiziertes internationales Abkommen zum Schutz der Rechte von Kindern.
Vielfalt als Ressource beschreibt den Mehrwert von Diversität als Bereicherung für alle Beteiligten in der pädagogischen Arbeit.
Vorurteilsbewusste Bildung bezeichnet einen pädagogischen Ansatz, der darauf abzielt, Vorurteile zu erkennen und abzubauen.
Zugangsbarrieren bezeichnen Hindernisse, die den Zugang zu Bildung und Teilhabe erschweren.