Flucht und Migration

Häufig erstmalige Begegnung von Kindern und Familien mit Fluchterfahrung innerhalb der Kindertagesbetreuung.

Unabhängig von Herkunft und Aufenthaltsstatus haben diese Kinder und ihre Familien insbesondere in Hessen ein Anrecht auf gleichberechtigte Teilhabe und Betreuung in der hessischen Kindertagesbetreuung.

Kinder mit Fluchtgeschichte sind in erster Linie wie jedes andere Kind in der Kindertagesbetreuung auch zu behandeln. Dennoch gilt es sensibel und wachsam für mögliche besondere Förderbedarfe zu sein. Neben dem Thema Sprache, mit dem sich die Kindertagesbetreuung im Kontext von Mehrsprachigkeit in einer bunten/vielfältigen Gesellschaft ohnehin proaktiv auseinandersetzen muss, können hier besondere Belastungen etwa im Zusammenhang mit traumatischen Erlebnissen und in Bezug auf gegebenenfalls zurückgelassenen Bezugspersonen eine Rolle spielen. Diese Annahmen sollten jedoch nicht generalisiert werden.

Teamfortbildungen wichtig für Teilhabechancen

Geflüchtete oder neuzugewanderte Kinder und Familien können beispielsweise aus unterschiedlichen Sprachräumen und Sozialsystemen kommen, die sich ggf. maßgeblich zu den Strukturen in Hessen unterscheiden. Fehlende Erfahrungswerte und v.a. mangelnde Informationen über die Gegebenheiten können sich mitunter bereits auf den Zugang zu frühkindlicher Bildung aber bspw. auch zu Gesundheitsversorgung auswirken. Die Kindertagesbetreuung kann dem durch regelmäßige Teamfortbildungen, die Teilhabechancen und mögliche Zugangsbarrieren in den Blick nehmen, sowie möglichst vielfältige und barrierefreie Informationsangebote für Eltern gegensteuern. Eine gezielte Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit und kultursensiblen Informationen über die Herkunftsländer können hier wichtig sein.

Um Fach- und Leitungskräften der Kindertagesbetreuung sowie Kindertagespflegepersonen durchgehend die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Thema Flucht und Migration auseinanderzusetzen, bietet die Koordinierungsstelle bereits seit 2019 vielseitige Materialzusammenstellungen und weitere Informations-, Austausch- und Beratungsangebote an. Die Koordinierungsstelle „Vielfalt in der Kindertagesbetreuung – Beratung und Angebote zu Diversität, Fluchtzuwanderung und Antidiskriminierung in der frühkindlichen Bildung“ bleibt neben den neuen Schwerpunktthemen auch weiterhin verlässliche und partnerschaftliche Ansprechpartnerin rund um die Themen Flucht und Migration in der hessischen Kindetagesbetreuung.

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