Geschlechter oder das so bezeichnete soziale Geschlecht (Gender) werden seit jeher unterschiedlich ausgedrückt und gelebt.
In Deutschland ist die freie Entfaltung der Geschlechtsidentität durch das Grundgesetz geschützt. Geschlechterrollen sehen sich jedoch auch heute noch mit sozialer und kultureller Prägung von Geschlechterbildern und damit einhergehenden Stereotypisierungen und Benachteiligungen konfrontiert. Das betrifft alle Lebens- und Altersbereiche, auch die frühkindliche Bildung.
In diesem Sinne trägt die Kindertagesbetreuung eine besondere Verantwortung, geschlechtergerechte und genderbewusste Erziehung und Bildung zu ermöglichen. Ähnlich wie rassistische Dynamiken können Kinder bereits frühzeitig Geschlechterstereotype wahrnehmen und ggf. sogar übernehmen. Umso wichtiger ist es, dass die Kindertagesbetreuung als Vorbild für geschlechtergerechtes Verhalten fungiert und das auch im Alltag, etwa durch genderbewusste Bücher oder Spielmaterialien, umsetzt.
Kinder müssen die Möglichkeit haben, auch unabhängig von Geschlechterklischees lernen und spielen zu können, um unterschiedliche Rollenbilder kennen- und wertschätzen zu lernen und sich allen voran frei von sozialen Vorurteilen entfalten zu können, um ein positives und starkes Selbstbild zu entwickeln.
Für die Kindertagesbetreuung ist es daher unabdingbar, sich mit geschlechtergerechter und genderbewusster Pädagogik auseinanderzusetzen und eigene Haltungen und Angebote immer wieder zu hinterfragen, denn nur so kann sie eine geschlechtergerechte Betreuung und Bildung leisten. Dabei möchte die Koordinierungsstelle unterstützen und wird nach und nach einen Material-, und Werkzeugkasten sowie spannende und bedarfsgerechte Veranstaltungsformate bereitstellen, um bei der Umsetzung in der Praxis dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützten.