Kindertagesbetreuung wird von Kindern aus unterschiedlichsten sozialen Verhältnissen in Anspruch genommen.
Für die pädagogische Praxis ist es von großer Bedeutung, sich bewusst mit den Themen soziale Herkunft und Kinderarmut auseinanderzusetzen, um auch diesen Kindern ihre Rechte gewähren zu können.
Kinderarmut zieht beispielsweise nicht nur finanzielle Benachteiligungen nach sich, sondern hat vielfältige Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Kinder und Familien. Möglicherweise haben betroffene Kinder weniger Zugang zu Bildung und Ressourcen und sind mit schwierigen Lebensumständen konfrontiert. Hierbei können fehlende häusliche Förderungsmöglichkeiten ein zusätzlicher Faktor sein.
Die Kindertagesbetreuung sollte allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft eine gleichberechtigte und wertschätzende Betreuung ermöglichen. Dabei müssen die individuellen Bedürfnisse und Erfahrungen jedes Kindes verstanden werden, um diese in ihren individuellen Stärken und Fähigkeiten fördern zu können.
Besonders im Kontext von Kinderarmut ist es wichtig sich bewusst zu machen, dass Armut in der Regel strukturell bedingt ist. Sie stellt damit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar und übersteigt den Verantwortungsbereich oder die Handlungsmacht einzelner Familien. Dies anzuerkennen ist besonders wichtig, denn Erklärungsmuster, die betroffene Familien alleinverantwortlich für ihren finanziellen Status machen, sind stigmatisierend und verstärken bestehende Ungleichheitsverhältnisse. Die Kindertagebetreuung kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Familien abseits von Diskriminierung und Vorurteilen begegnet und Kindern eine Möglichkeit bietet, ihre Talente und Fähigkeiten zu entfalten.
Ergänzend zu den bisherigen Materialien und Veranstaltungsangeboten werden Fragen und Herausforderungen im Kontext von sozialer Herkunft und Kinderarmut in der Kindertagesbetreuung nach und nach um weitere Austauschs- und Informationsangebote für pädagogische Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen in Hessen ergänzt.